Man kann sich vorstellen, wie da der Bär steppt! Unseren 1. August feierten wir jedenfalls darin, zusammen mit ein paar besoffenen Arbeitern und ein paar mutigen, jedoch nur bedingt hörtauglichen Karaokesängern. Alles in allem aber war es amüsant und auch ohne Böller und Rauch brachten wir den Abend über die Runden.
Gefeiert haben wir nicht nur unseren Nationalfeiertag, sondern auch unsere erste Begegnung mit den knuddeligen Schwarzbären. Dazu muss aber gesagt werden, dass es etwas gestellt war. Es gibt unweit von Hyder eine Plattform, auf welcher man gegen ein kleines Entgelt (ist ja klar), zu fast 100% Bären sehen kann, die nach Lachsen fischen.
Es ist trotzdem sehr eindrücklich, diese kräftigen Tiere bei ihrer Jagd nach den fast 1m langen Hundslachsen zu beobachten. Aber gerade so spannend ist es auch, den Horden der Menschen zuzuschauen, welche leicht gehetzt von einem Ort des Steges zum anderen rennen. Die Extremsten haben Klappstühle und Objektive dabei, die sie kaum mehr selber schleppen können. Aber was soll’s, toll war es allemal!
Zurück auf dem Cassier-Highway merken wir plötzlich, dass im
rechten hinteren Rad etwas wenig Luft ist. Hat unser unsichtbare Gegner wieder
zugeschlagen? Bei der nächsten Raststätte pumpen wir nach und hoffen, dass es
noch bis zur nächsten Werkstatt hält. Doch die Ortschaften sind so klein, dass
man froh ist, wenn man die einzelnen Häuser überhaupt sieht, geschweige denn,
dass es dort eine Garage hat. So kontrollieren wir all hundert Kilometer das
Luftvolumen des Rades. Als wir auf unserem nächsten Campingplatz ankommen,
läuft das Rad schon fast auf der Felge. Doch für solche Fälle sind wir ja
bestens ausgerüstet. Flink wechseln wir das alte Rad mit dem in der ersten
Woche erstandenen Ersatzrad. Dank Jim Harrisons Tipp, unbedingt ein Ersatzrad
mitzunehmen, geht’s nun morgen weiter nach Norden.
Übrigens: Auf dem Weg hierher haben wir schon so viele
Schwarzbären gesehen, dass wir gar nicht mehr anhalten, um sie zu
fotografieren. Sie grasen friedlich am Strassenrand und lassen sich durch
nichts aus der Ruhe bringen, ähnlich, wie bei uns die Kühe auf der Weide.
(Adi)
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