Montag, 18. August 2014

Zwei Anekdoten aus Tok

Drachentöter- oder wie ich eine Fischerlizenz für Alaska erwerbe

Angespornt von meinen ersten Fischfangversuchen (und natürlich dem Riesenfang des Hechtes), möchte ich in Alaska da weiterfahren, wo ich in Kanada aufgehört habe. Dazu brauche ich eine neue Fischerlizenz. In der Touristeninformation von Tok erkundige ich mich am Verkaufstresen nach den vorhandenen Möglichkeiten. Eigentlich bin ich ja gekommen, um zu fischen und nicht um Drachen zu töten. Doch hinter der Theke steht einer in seiner vollen Pracht; die Verkäuferin. Sie faucht mich auf jede Frage an und kann irgendwie nicht verstehen, dass ich etwas Mühe mit den amerikanischen Einheiten wie pounds, inches, libers usw. habe. Im Formular für den Erwerb der Fischerlizenz stosse ich dann auf eine weitere Knacknuss - meine Haarfarbe. Mmh, vorsichtig frage ich den Drachen, was sie da schreiben würde. Sie schaut zuerst auf den Zettel, dann mich an, prustet dann los und muss sich am Tresen festhalten. „Machen sie einfach einen Strich, hi, hi, hi“!

Das Eis ist gebrochen und ich könnte mit ihr Pferde stehlen gehen. Da es aber keine hat, verlasse ich mit der neuen Fischerlizenz in der Tasche die Touristeninformation, im Wissen, dass ich gerade einem Drachen das Lachen beigebracht habe.

(Adi)

 
 
 
 
 
 
Startprobleme

Bis jetzt verrichtet unser Auto gut und zuverlässig seine Arbeit. Doch an diesem Morgen gibt der Motor nur ein müdes Husten von sich. Schnell wissen wir, wo der Hund begraben liegt: Am Tag davor haben wir vergessen, die Innenbeleuchtung auszuschalten und während etwa 3 Stunden die Türen offen gelassen. So bequem es hier ist, mit einem Automatikgetriebe unterwegs zu sein, so mühsam ist es dann halt, mit einer leeren Batterie da zu stehen. Mit Anschieben kommt man hier nicht weit; da hilft nur Überbrücken. Es ist Sonntag. Trotzdem finden sich schnell einige Leute, die zwar sehr mitfühlend reagieren, uns aber dennoch nicht weiterhelfen können. Die häufigste Aussage ist: „In diesem Auto habe ich kein Überbrückungskabel dabei, es liegt zu Hause im Truck. Aber fragt den nächsten. Wir sind ja schliesslich in Alaska, da hat jeder so ein Kabel dabei.“ Das hören wir etwa fünf Mal, bevor wir endlich an zwei Forstarbeiter gelangen, die uns helfen können. Nach 10 Minuten schnurrt unser Wagen wieder wie gewohnt vor sich hin und unsere Reise kann – nach einem kurzen Stopp bei der Tankstelle um ein Überbrückungskabel zu kaufen - weitergehen.
 
(Simi)

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