So langsam aber sicher nähern wir uns dem nördlichsten
Zipfel von Kanadas Westküste – Beaver Creek.
Was nach weltbekanntem Ski-Weltcup-Austragungsort tönt, ist in Tat und Wahrheit
einmal mehr ein winziges Nest. Allerdings mit netter Tourist Information. Auf
dem Weg hierhin sitzt Adi am Steuer. Und da die Landschaft im Moment nicht
gerade very exciting ist, blättere ich ein bisschen in der Milepost – dem Nordamerikanischen
Reiseführer. Da erfahre ich, dass man bei der Einreise in die USA weder
Feuerwaffen, noch Früchte, Gemüse, Alkohol höchstens 1 Liter pro Person, Tiere,
Pflanzen und weiss ich was noch alles nicht über die Grenze nehmen darf. (Wenigstens
ist es erlaubt, die Ehefrau mitzunehmen …). Waffen sind in unserem Fall kein
Problem – in der Handhabung der Steinschleuder sind wir noch nicht ganz so
weit, dass wir sie tatsächlich als Waffe einsetzen könnten. Dafür haben wir von
allem anderen unseren Wagen voll. Erst gerade noch haben wir Grosseinkauf
gemacht: Bier, Wein, Whiskey, Gemüse, Früchte „en masse“. Und auch Feuerholz
liegt bereits fertig gehackt im Kofferraum. Ich sehe für unsere heutige
Einfahrt in Alaska schwarz und wir stellen uns darauf ein, in Beaver Creek noch eine zusätzliche Nacht
mit Fressorgie, Saufgelage und 1.August-Feuer einschalten zu müssen.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Die
nette Lady in der Touristeninformation in Beaver
Creek, meint, dass ausser Äpfeln, Orangen, Waffen und Feuerholz alles
andere kein Problem sei. Schliesslich sei hier Campieren ein Volkssport und
dafür müsse man ausgerüstet sein … . Und wenn sie uns wäre, raunt sie uns noch
zu, würde sie unbedingt weiterfahren. Hier gäbe es nichts zu sehen und zu tun.
15 Minuten später sind wir an „the last frontier“ – der Grenze
zu Alaska. Der Zöllner fragt nach Waffen, Tieren und Pflanzen. Mit meinem
charmantesten Lächeln und gutem Gewissen schüttle ich jedes Mal den Kopf und
wappne mich für die Fragen, die nun noch kommen werden. „Enjoy your trip! Bye
bye.“ Das war’s. Tja, da hab ich mir wieder einmal viel zu viele unnötige Gedanken
im Voraus gemacht.
Wir fahren weiter bis Tok,
der ersten und ebenso letzten Stadt in Alaska. Hier müssen alle durch, die auf
dem Landweg nach Alaska kommen und eben auch alle, die Alaska auf diesem Weg
verlassen. Nun ja, es gibt schönere und interessantere Orte. Aber für den
Erwerb einer Fishing Licence reicht es allemal … ..
(Simi)
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