Sonntag, 10. August 2014

Petri heil!

 
Eigentlich habe ich mir vorgenommen, heute etwas früher aus den Daunen zu kriechen. Doch irgendwie ist’s heute so schön warm und gemütlich im Zelt, dass ich das Aufstehen noch um eine Viertelstunde herausschiebe. Leise plätschert draussen der Fluss vorbei und die ersten Vögel pfeifen ihr Morgenlied. Es ist schön, einfach nur da zu liegen und den Geräuschen zuzuhören. Keine Termine, welche anstehen, keine Vorschriften, welche ich einhalten muss; Anarchie pur;).
 
Doch wie jeden Morgen bin ich neugierig, wie das Wetter draussen ist. Also strecke ich den Kopf durch den Zelteingang und erblicke einen mystischen Morgennebel über dem Fluss.
Schnell ziehe ich mich an, packe die Kamera und gehe auf Motivsuche. Die Tipps vom Schwiegervater im Ohr versuche ich, alles richtig zu machen: Beim Weitwinkelobjektiv ein Motiv im Vordergrund haben, wechseln auf das Tele, kniend, liegend, halb im Handstand, so macht Frühsport doch Spass!

Als weiteren Zeitvertreib und Nahrungsbeschaffung habe ich meine Fischrute von zu Hause mitgenommen. Leider waren all meine Versuche, einen leckeren Fisch zu fangen, bisher erfolglos. Langsam aber sicher beginne ich an meinen Fischerfähigkeiten zu zweifeln. Oder liegt es daran, dass Simi mir keinen Fischergruss auf den Weg gegeben hat? Um mich nicht dauernd bei ihr rechtfertigen zu müssen, (wie z.B. „heute war schlechte Sicht“ oder „die Wassertemperatur stimmte nicht genau“) warum ich keine Fische fange, gehe ich heute auf heimliche Übungsmission. Und ich staune nicht schlecht, als es nach dem vierten Wurf an der Angel zupfte Geht doch! Leider ist es aber auch diesmal nur etwas Seegras und dieses schmeckt einfach nicht so gut auf dem Grill. Ein Blick zurück zum Zelt bestätigt mir, dass Simi noch schläft und ich noch etwas Zeit habe, mich als richtigen Jäger und Ernährer zu profilieren.

Drei weitere Würfe und schon wieder Seegras, äh, nein, das ist ein Fisch! Zuerst kann ich es fast nicht glauben, doch als ich die Angelschnur einziehe, kommt er, etwas widerwillig zwar, an die Wasseroberfläche. Puuh, ein Mordshecht, so wie bei der Musikband „Patent Ochsner“, nur, dass er mich nicht reinzieht, sondern ich ihn raus. 
Wie auf Kommando kommt Simi aus dem Zelt und gemeinsam freuen wir uns über unseren ersten Fisch. Simi übernimmt das Bannokbacken, ich das Zubereiten des Fischs. Ich muss sagen und das ohne zu bluffen, es mundete beides besser, als das Essen in der Business-class beim Hinflug. Ich freue mich auf weitere, saftige Fische!!!
 
(Adi)



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