Doch dann werden die Berge zu Hügeln und schliesslich die
Hügel zu Ebenen. Und ab diesem Zeitpunkt sehen wir auch wieder Tiere.
Unglaublich eindrücklich ist die Begegnung mit dem einzigen
Grizzly, den wir am Alatna sehen.
René und Philipp legen kurz an, um ihren „Tank“ zu leeren, während Adi und ich
weiter paddeln. Plötzlich stürzt ein Grizzly aus dem Unterholz, sprintet schräg
über die Kiesbank am rechten Flussufer und legt dann einen filmreifen Ränzler
hin. Er macht den Anschein, als sei er ziemlich gestresst, schnauft er doch wie
ein Asthmatiker nach einem 12-Minuten-Lauf. 15 Meter vor uns schwimmt er durch
den Fluss. Und auch mit meiner 3-4 in Physik ist mir klar, dass die Strömung
uns in der Flussmitte aufeinander treffen lässt. Sachte paddeln wir rückwärts
und können so den Abstand halten. Und wie um das Ganze noch zu toppen, schiesst
in dem Moment ein Weisskopfseeadler vom Himmel und attackiert den armen
Bären
aus der Luft. Zwei Angriffe muss er über sich ergehen lassen, bevor der Adler
einsieht, dass leider kein Fisch im
Maul des Bären zappelt. Glücklicherweise
hat Adi seine Kamera griffbereit und kann den magischen Augenblick festhalten.
Auch als Beweismaterial – denn sonst hätte uns diese unglaubliche Begegnung
wahrscheinlich niemand geglaubt …
(Simi)
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