Die nächsten Tage bis zu unserem Abflug Richtung Heimat
verbringen wir mit Shopping, einer Velotour dem schönen Küstenweg entlang und
einer letzten Wanderung (allerdings der ersten ohne Pfefferspray, der nicht in
Linienflugzeuge mitgenommen werden darf). Petrus meint es noch einmal so
richtig gut mit uns. Die Tage sind warm und die Sonne scheint vom wolkenlosen
Himmel.
So haben wir Zeit, uns langsam wieder an den Verkehr, die
Menschenmassen, die geregelten Abläufe wie Fahrpläne, Auscheck-Zeit und
ähnliches zu gewöhnen.
Foto René
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Foto René
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Unser Hotel liegt am meistfrequentierten Wasserfliegersee Alaskas. Es scheint, dass die Einwohner Alaskas Flugzeuge haben wie wir Fahrräder. Auf der grossen Terrasse vor dem Hotel lassen wir die Tage bei tieforangen Sonnenuntergängen, Bier, Pommes und anderen amerikanischen „Köstlichkeiten“ sowie im 5-minuten-Takt landenden Wasserflugzeugen ausklingen.
An einem unserer letzten Morgenessen erhalten wir noch ein
ganz spezielles Andenken an Alaska. Wir sind gerade am Bestellen, als auf
einmal der Boden zu vibrieren beginnt. Es fühlt sich an, als würde jemand mit
schweren Schuhen auf einem Bretterboden rumtrampeln. Erst als der Kellner sich
nicht mehr auf unsere Bestellung konzentriert und uns auffordert, von den
grossen Panoramafenstern zurückzutreten, realisiere ich, dass die Erde bebt.
Und zwar so richtig heftig. Die blonde Amerikanerin am Nebentisch schreit
hysterisch auf: „Oh, my god! Let’s go out!!!“ Tisch und Wände beben, die
Säulen, welche die Decke stützen wanken – und mir rutscht das Herz in die Hose.
So hoch war mein Adrenalinspiegel die letzten Wochen tatsächlich nie. Zwar ist
bekannt, dass die Gegend zu den erdbebenreichsten der Welt gehört. Um Anchorage werden täglich leichte
Erschütterungen gemessen. Doch dass dieses Beben stärker ist als üblich,
beweisen die nach draussen geeilten Einheimischen. Und im Internet können wir
uns kurz darauf Bilder von umgekippten Büchergestellen und leergeschüttelten
Supermarkt-Regalen anschauen. Einige Tage früher hätte mich ein solches
Erdbeben wahrscheinlich weit weniger erschreckt. Aber es kommt halt schon noch
drauf an, ob man über sich einige Tonnen Beton oder nur Himmel hat … .
(Simi)
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