Die Nahrungsfässer, die Seesäcke, der Sack mit dem
Kochgeschirr, alles ist festgezurrt. Wir schieben unsere Kanus ins Wasser. Es
entstehen kleine Wellen auf dem sonst spiegelglatten See. Es herrscht absolute
Ruhe und trotzdem ist eine Spannung zu spüren. Es ist für mich immer wieder
speziell, wenn ich mit einem Boot ablege. Der Moment vom Aufbrechen in ein
Abenteuer ist jedes Mal verbunden mit einem Kribbeln. Das Alte zurückzulassen
und sich ins Ungewisse aufmachen zu können. Dieses Spannungsfeld bewusst
wahrzunehmen und sich ihm hinzugeben ist für mich so wertvoll. Vom Punkt des
Lospaddelns an gibt es nur noch eine Richtung - flussabwärts. Und trotzdem ist
der Weg nicht ganz vorgegeben. Jederzeit kann ich eine für mich optimale Linie
wählen. Mal schwieriger, mal einfacher. Ganz abgestimmt auf meine Tagesform.
Und heute ist meine Tagesform bestechend! Das Paddel lässt
sich butterweich durch das Wasser ziehen. Simis Schläge sind synchron den
meinen und wir bilden eine starke Einheit. Es ist so schön und befreiend;
endlich geht’s los!
Die Ausbootstelle vor der Stromschnelle ist schon bald
erreicht und wir schleppen unsere siebzig Sachen zur 600m entfernten
Einbootstelle. Diesen Weg laufen wir insgesamt drei Mal.
Dann geht die Reise
auf dem Fluss weiter. Es folgen ein paar lustige Schwallstrecken im Wechsel mit
ruhigen Abschnitten. Der Kobuk ist an
manchen Stellen zu dieser Jahreszeit sehr flach. Da ist Vorsicht geboten, dass
man nicht auf Grund läuft und das vollbeladene Boot auf eine Sandbank setzt. Es
ist nämlich ein ziemliches Gezerre, wenn die hundertfünfzig Kilogramm schwere Last anschliessend gegen
die Strömung in tieferes Wasser bugsiert werden muss. Und es fuxt einen schon,
wenn die anderen dann fröhlich winkend im Hauptstrom des Flusses an einem
vorbei paddeln. Tja, doch schon bald sind auch wir wieder am Winken....
(Adi)
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