Es ist Dienstagabend. René und Philipp hätten eigentlich um
19 Uhr in Fairbanks landen sollen. Doch wir erhalten eine sms, dass es 0.45 Uhr
wird, bis sie ankommen. Mit kleinen Äuglein kommen sie uns schliesslich in der
Ankunftshalle entgegen. Eine ganze Tagesreise ohne Schlaf liegt hinter ihnen.
Und natürlich ist auch jetzt nicht daran zu denken. Es wird erzählt und
berichtet bis das erste Morgenrot am Horizont erscheint.
Nach einer kurzen Nacht geht’s zum Einkaufen. Was braucht
man so für 4 Wochen Paddeln??? Mit einer Einkaufsliste, aufgeteilt in zwei
Zweierteams und ausgerüstet mit vier grossen Einkaufswagen durchstreifen wir
während 2 Stunden den riesigen Lebensmittelladen. Vegetarier René greift zu 7
kg(!) Rüebli (ob’s am Jetlag liegt???), Kohl, Sellerie und Kartoffeln, während
Philipp und Adi u.a. für Fleisch und die Schoggi zuständig sind. Als wir all
die Schachteln ins Auto laden, sind wir einmal mehr froh, einen Minivan gekauft
zu haben.
Kaum beim Apartment angekommen, kommt bereits die
Autokäuferin unseres Dodges. Der Verkauf geht schnell und problemlos über die
Bühne.
Per Mail erhalten wir nun auch noch die Nachricht, dass das
Satellitentelefon, das uns per FedEx zugesendet wird, bei der Fluggesellschaft
eingetroffen ist. Dank diesem Telefon ist es uns zwar möglich, jederzeit einen
Notruf abzusetzen. Doch ist uns auch bewusst, dass das noch lange nicht heisst,
dass dann auch tatsächlich innert „nützlicher Frist“ Hilfe eintreffen wird.
Trotzdem vermittelt es uns ein Gefühl der Sicherheit.
Nun müssen wir alle Lebensmittel noch so aufteilen, dass wir
für die erste Hälfte nicht nur Rüebli und in der zweiten nicht nur Schoggi dabei
haben. Wir werden ja nach zwei Wochen mit dem Wasserflugzeug vom Endpunkt des
ersten (dem Inuitdorf Kobuk) zum Startpunkt
des zweiten Flusses (Circle Lake) gebracht. Und der Pilot wird uns zwei Fässer
mit Nahrungsmittelnachschub mitbringen. Im kleinen Wohnzimmer sieht es aus, als
hätte eine Bombe eingeschlagen. Aber irgendwann ist alles gepackt und bereit.
Nun kann es definitiv losgehen.
(Simi)